Die Offene Ganztagsschule – ein Haus des Lebens und Lernens
Mit der Einrichtung der offenen Ganztagsschule im Primarbereich (OGS) sollen die Bildungspotenziale von Schule und Jugendhilfe unter dem Dach der Schule zusammengeführt und zu einem Gesamtkonzept von Bildung, Erziehung und Betreuung verknüpft werden. Ein Haus des Lebens und Lernens soll in der Grundschule entstehen, das die Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung ganzheitlich fördert und sie in ihren Bedürfnissen und Interessen ernst nimmt. Zugleich soll dem Wunsch der Eltern nach einer Vereinbarung von Familie und Beruf Rechnung getragen werden.
Der Ortsteil Feldmark besteht aus einem alten Siedlungsbezirk westlich der Bahnlinie Wesel – Emmerich und dem so genannte Entwicklungsbereich zwischen der Bahnlinie und dem Ortsteil Lackhausen.
Der Siedlungsbezirk Feldmark ist geprägt durch eine Mischung aus Einfamilien- und Geschosswohnungsbau der 50er und 60er Jahre. Die Bebauungstypen wurden miteinander gemischt, Altbausubstanz wurde in die Planung mit einbezogen. Der Ortsteil wird durch Grünstreifen mit forstartiger Bepflanzung gegliedert und umfasst verschiedene Kleingartenanlagen.
Es leben deutlich mehr Jungeinwohner und 4,5 % mehr Familien in der Feldmark als durchschnittlich in Wesel, die Arbeitslosenquote ist unterdurchschnittlich, auch bei den Jugendlichen. Dem steht ein überdurchschnittlicher Anteil an Empfängern von Hilfe gemäß SGB II gegenüber, dagegen liegen die erzieherischen Hilfen leicht unter dem Durchschnitt. Der Anteil an Ausländern, insbesondere auch an Kindern mit Migrationshintergrund, liegt in der Feldmark deutlich höher als in der Gesamtstadt Wesel.
Der Anteil der Alleinerziehenden an der Bevölkerung im Stadtteil ist leicht überdurchschnittlich, Kinder alleinerziehender Elternteile dagegen unterschiedlich.
(aus Kinder- und Familienbericht Stadt Wesel 2007)
Das Leitbild der Schule erwächst aus der Überzeugung, dass alle Kinder ihre intellektuellen, emotionalen, musischen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten in freudvoller Lernatmosphäre entwickeln sollen und können.
Dabei sind folgende standortspezifischen Faktoren zu berücksichtigen:
- hoher Anteil von Kindern mit Zuwanderungshintergrund
- teilweise sehr schwaches, wirtschaftliches und soziales Umfeld
- hoher Anteil von Kindern mit allein erziehendem Elternteil
Dies zieht für den Unterricht einen Individualisierungs- und Differenzierungsgrad nach sich, während der unterrichtsbegleitende und durchdringende Erziehungsprozess sowie die dahinter stehenden Ziele einem pädagogischen Grundkonsens des Kollegiums entspringen und für Schüler und Lehrer transparent sein sollen.
Die angestrebten Ziele sind leichter zu erreichen, wenn alle mit Erziehung und Unterricht befassten Kreise sich gegenseitig wertschätzen und vertrauen sowie regelmäßige Kontakte pflegen.
Ziel des schulischen Wirkens muss es sein, die anvertrauten Kinder umfassend zu fördern, so dass sie in die Lage versetzt werden, dereinst als mündige Bürger ihr Leben zu meistern. Mündigkeit enthält in diesem Sinne eine konservative (was hat sich bewährt) und eine kritische Komponente (was muss verbessert werden). Unterricht und Erziehung sind daher untrennbar miteinander verbunden und müssen sich von Zeit zu Zeit neuen Anforderungen anpassen. Die Einigkeit des Kollegiums über Erziehungsziele und geeignete Methoden erleichtert das gemeinsame pädagogische Wirken.
An der GGS Feldmark bezieht sich dieser pädagogische Konsens auf folgende Punkte:
- Förderung der Persönlichkeitsentwicklung in Richtung auf:
- Verantwortungsbewusstsein
- Respektierung der Rechte und Bedürfnisse anderer
- Ehrlichkeit, Höflichkeit, Offenheit, Toleranz
- Selbstdisziplin
- klare Regeln des Miteinanders
- Integration sowohl der Schüler mit Zuwanderungshintergrund als auch derjenigen aus sozial schwächeren Elternhäusern
- Stärkung der Lernmotivation und Erhaltung der Lernfreude
- die Schüler da abholen, wo sie stehen
- eine ermutigende Lernatmosphäre schaffen
- Erfolgserlebnisse ermöglichen
- Selbstständigkeit anstreben
- Erkenntnis vermitteln, dass zwischen Anstrengung und Übung einerseits und Erfolg andererseits ein Zusammenhang besteht
Neben den oben dargestellten Zielen der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf bietet die offene Ganztagsschule eine eigene pädagogische Zielvorstellung. Sie orientiert sich an den traditionellen pädagogischen Aspekten und wird den Kindern durch alltägliche Situationen, dem strukturierten Tagesablauf sowie gezielten Angeboten vermittelt:
- die Grundwerte wie z.B. Liebe und Toleranz kennenlernen und erleben
- zur Selbstständigkeit erzogen werden und lernen Entscheidungen zu treffen und dafür die Verantwortung zu übernehmen
- ihre Bedürfnisse erkennen und lernen, sie zu äußern und sie in angemessener Form umzusetzen
- Sozialverhalten innerhalb einer Gruppe entwickeln
- in der Persönlichkeit gestärkt werden und dabei Wertschätzungen erfahren
- sich bewegen, damit sie sich körperlich, geistig und seelisch gut entwickeln
- ihre Umwelt bewusst wahrnehmen und schützen und begreifen, dass sie ein Teil davon sind
- in ihrer Kreativität gefördert werden, damit sich ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitern
- einen strukturierten Tagesablauf planen, in Bezug auf die Freizeitgestaltung
- sich in der OGATA wohlfühlen
Die OGATA der GGS Feldmark ist Teil der Gemeinschaftsgrundschule und liegt ebenerdig, angrenzend an die Grundschule.
Zur OGATA gelangt man durch das Forum der Grundschule, das multifunktional genutzt wird. Während der Unterrichtszeiten dient es bei Regen als Pausenhalle. Im Mittagsbereich ist es Bistro für die Kinder der Gruppen 5 und 6 sowie für die Kinder der Jahrgangsstufen 3 und 4, die erst nach der 6. Stunde Unterrichtsschluss haben und die dann ebenfalls dort essen. Im Nachmittagsbereich wird das Forum für verschiedene Angebote der OGATA genutzt (z.B. Tischtennis, Selbstverteidigung, Tänze….).
Wenn man das Forum durchquert hat gelangt man in den großen Flur der OGATA. Hier sind Jacken und Schuhe sowie die Schultornister der Kinder in offenen Regalen untergebracht. Die großen Pinnwänden rechts und links sind mit Bildern der Kinder, mit Fotos und Infos versehen.
Vom Flur aus gelangt man auch in drei Gruppenräume. Die Gruppen sind gleichwertig mit Materialien ausgestattet. So hat jede Gruppe eine Kuschelecke mit großen Kissen, die individuell verstellt werden können, eine Vielzahl von Brettspielen und Büchern sowie Materialien zum Basteln und Malen. Weiterhin hat jede Gruppe Tische mit entsprechenden Stühlen, die zum Essen und Spielen genutzt werden. Auf den Teppichen entstehen die schönsten Kunstwerke aus Lego, Bausteinen oder Playmobil.
Jedes Kind hat in seiner Gruppe ein Ablagefach (z.B. für Bilder) und einen Ordner, in dem Bilder und Fotos abgeheftet werden und den die Kinder beim Abschied am Ende des 4. Schuljahres mit einer kleinen Überraschung mit nach Hause bekommen.
Auch ein Zahnputzbecher, Zahnbürste und Zahnpasta sind für jedes Kind aus der OGATA vorhanden; sie werden in angefertigten Regalen in der Nähe der Waschbecken aufbewahrt und nach dem Mittagessen genutzt.
Zusätzlich gibt es einen Snoozel-Entspannungsraum.
Im weiteren Tagesablauf finden nach der Hausaufgabenzeit die AG´s bzw. verschiedene Angebote statt.
Das Außengelände bietet den Kindern viel Platz und viele Spielmöglichkeiten. Hier gibt es einen großen Bolzplatz mit Fußballtoren, einen großen Sandkasten, viel Grünfläche, eine Terrasse vor der 1.Gruppe, Tischtennisplatten, Basketballkörbe, Schaukeln, Turnstangen, ein Klettergerüst und vieles mehr.
Das gesamte Team der OGATA Feldmark arbeitet sehr eng und vertraut miteinander und pflegt ein sehr gutes Verhältnis zu den Kindern, den Eltern sowie den Lehrern, was der Zusammenarbeit und dem täglichen Handeln stark zugute kommt. Neben einer fachlichen Grundqualifikation der Mitarbeiter sind die Natürlichkeit, die „Liebe zum Kind“ und die Kommunikationsfähigkeit weitere wichtige Persönlichkeitsmerkmale unserer Mitarbeiter/innen im Offenen Ganztag. In regelmäßigen Dienstbesprechungen tauschen sich die Mitarbeiter über die Kinder aus und führen auch Einzelfallbesprechungen durch.
Die Personalstruktur setzt sich aus folgenden Personen zusammen:
- 3 Erzieher/innen
- 1 ausgebildete Grundschullehrerin
- 1 Schulsozialarbeiterin
- 2 Kinderpflegerinnen
- 1 Freizeitsportpädagogin
- 2 pädagogische Fachkräfte
- 2 Honorarkräfte
Unterstützung bei den Hausaufgaben erhalten wir von Lehrer/innen der Schule.
Der Hausmeister der Schule hilft bei allen anfallenden technischen Problemen.
Für die Reinigung der Schule und der OGATA sind Raumpflegerinnen einer Fachfirma zuständig.
Weiterhin unterstützen uns bei der täglichen Arbeit in der OGATA zwei junge Erwachsene, die ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ an der Schule absolvieren, sowie für begrenzte Zeiträume Praktikanten/innen aus verschiedenen weiterführenden Schulen und Fachschulen.
Die Offene Ganztagsschule in der Feldmark bietet zum Schuljahr 2015/16 125 Plätze (in 5 Gruppen) an, zurzeit nehmen 100 Kinder in 4 Gruppen teil.
Die Kinder, die die OGATA besuchen, sind zwischen 6 und 11 Jahren alt. Auch dies berücksichtigen wir bei unserem täglichen Handeln, denn die Kinder aus der 1. Klasse haben ganz andere Bedürfnisse als zum Beispiel Viertklässler und brauchen ganz andere Unterstützung.
Die Kinder der 4. Klasse haben oft nicht mehr ein so großes Interesse an der Betreuung im Ganztag. Ihnen müssen wir ein besonderes Programm bieten.
Die Kinder, die unseren Ganztag besuchen, kommen aus sehr unterschiedlichen Familien aus verschiedenen sozialen Milieus. Manche Familien sind belastet durch unterschiedliche Probleme wie Arbeitslosigkeit oder Trennung der Eltern; einige Kinder leben bei ihren alleinerziehenden Müttern.
Wir versuchen die Familien durch unsere Arbeit zu unterstützen, in dem wir ihnen in Gesprächen zuhören, sie in positiven Lösungsansätzen bestärken oder sie auf weitere Hilfsangebote aufmerksam machen und gegebenenfalls auch Kontakte dorthin anbahnen. Die Familien mit Zuwanderungshintergrund unterstützen wir vor allem im Bereich Sprache und Kommunikation.
Besonders zu begrüßen ist, dass uns seit mehr als zwei Jahren durch das Gesetz zu Bildung und Teilhabe eine Sozialarbeiterin mit 15 Stunden wöchentlich zur Seite steht, die die Familien im Bedarfsfall intensiv beraten kann.
Im Gespräch mit den Erzieherinnen zeigen sich die Eltern offen und interessiert. Einige haben den Wunsch geäußert in die Arbeit des Ganztages mit eingebunden zu werden, zum Beispiel in Eltern-Kind-Angeboten. Hier werden wir nach Umsetzungsmöglichkeiten Ausschau halten.
Öffnungszeiten:
Die Offene Ganztagsschule Feldmark hat folgende Öffnungszeiten:
- montags: 11:30 Uhr – 16:30 Uhr
- dienstags: 11:30 Uhr – 16:30 Uhr
- mittwochs: 11:30 Uhr – 16:30 Uhr
- donnerstags: 11:30 Uhr – 16:30 Uhr
- freitags: 11:30 Uhr – 16:30 Uhr
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gleitende bzw. freie Abholzeiten sehr viel Unruhe in den Tagesablauf bringen. Damit die Kinder ihre gewählten Angebote ungestört wahrnehmen können, sollten die konkreten Abholzeiten mit der Fachkraft der Offenen Ganztagsschule abgestimmt werden.
Ferien:
In den Ferien gewährleisten wir eine Betreuung in den Oster-, Herbst- und Sommerferien sowie in der ersten Januarwoche (an einer anderen Grundschule). Die Betreuung in den Sommerferien ist bislang für drei Wochen vorgesehen. In den Ferien führen wir mit den anwesenden Kindern immer ein Projekt durch, z.B. Fußball-WM. Außerdem machen wir Ausflüge. Die Anmeldung zur Ferienbetreuung erfolgt schriftlich bis 14 Tage vor Ferienbeginn und ist für die gewählten Tage bindend.
Unabhängig vom Ganztag (aber auch dafür sehr hilfreich) sollten Sie mit Ihrem Kind den geplanten Tagesablauf jeden Morgen kurz besprechen:
- Wann beginnt und endet mein Unterricht?
- Besuche ich heute den Offenen Ganztag?
- Welches Angebot besuche ich heute im Ganztag?
- Esse ich heute mit?
- Soll ich Hausaufgaben im Ganztag oder zu Hause machen?
- Wann gehe ich (alleine) nach Hause?
- Wann und von wem werde ich abgeholt?
Der Tagesablauf in der Offenen Ganztagsschule sieht wie folgt aus:
11:50 Uhr
Die ersten Kinder kommen aus der Schule und treffen in der Ogata ein. Hier haben sie erst einmal die Möglichkeit anzukommen und können eine 20-25 min. Ruhephase oder Spielphase einlegen. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Kindern über ihren Schultag/Unterricht auszutauschen oder eventuelle Zwischenfälle mit einer pädagogischen Fachkraft zu besprechen.
12:00- 14:00 Uhr
Mittagessen
Freispielzeit
14:00-15:00 Uhr
Hausaufgaben
15:00- 16:30 Uhr
Freizeitgestaltung, die Kinder haben die Möglichkeit an verschiedenen AG´s oder Angeboten teilzunehmen.
16:30 Uhr
Ende der Betreuungszeit
Der gemeinsame Mittagstisch sollte mehr sein als die Gelegenheit, den Magen zu füllen. Esskultur ist eines der äußeren Zeichen für das innere Selbstverständnis eines Menschen und seine Bereitschaft, Konventionen im Sinne von Spielregeln für das Zusammenleben der Menschen anzuerkennen. Die viel zitierten gesellschaftlichen Veränderungen in unserer Zeit haben es leider mit sich gebracht, dass durch unüberlegte Ernährung – zu wenig, zu viel und/oder zu einseitig – sowohl unter- als auch übergewichtige Kinder die Schule besuchen, und dies in einer Zeit, in der wir mehr als zuvor genaue Kenntnisse über „gesunde Ernährung“ haben und auch darüber sprechen, dass Kinder unglaublich hohe Ansprüche an Individualgeschmack und kaum nachvollziehbare Entscheidungsspielräume zur Essensauswahl besitzen, und dass zudem Kinder aus Familien mit Zuwanderungshintergrund eine traditionell andere Erwartung an ihre Mahlzeit stellen als hier zu Lande üblich.
Bei vielen Kindern müssen wir davon ausgehen, dass sie in unserer Einrichtung die einzige warme Mahlzeit des Tages zu sich nehmen und dass ein immer größerer Anteil von Kindern unterversorgt ist. Die körperliche Entwicklung im Wachstumsalter aber liegt eindeutig mit im Verantwortungsbereich der Institution Schule und Offene Ganztagsschule.
Aus den genannten Gründen sorgen wir an der GGS Feldmark dafür, dass die Mahlzeiten, welche die Kinder einnehmen, abwechslungsreich, lecker und zudem auch vitaminreich gestaltet sind. Wir beziehen unser Mittagessen vom Hauskoch in Wesel. Er gibt sich bei der Zubereitung der Mahlzeiten viel Mühe und eine Mahlzeit besteht immer aus Fleisch/Fisch, Gemüse/Salat und einer Beilage wie Nudeln, Reis, Kartoffeln o.ä. Zudem reicht er an jedem Tag einen Nachtisch wie Jogurt, Pudding oder Obst.
Unsere Mahlzeiten bestellen wir grundsätzlich ohne Schweinefleisch.
Das Mittagessen kostet zurzeit 2,60 € pro Tag. Die Bundesregierung bezuschusst das Mittagessen sozial schwacher Familien durch Leistungen des Bildungs- und Teilhabegesetzes.
Das Mittagessen wird in großen Warmhaltekisten geliefert. Zu den Essenzeiten wird das Essen in warmhaltende Töpfe/Schüsseln gefüllt und in die jeweiligen Gruppen gebracht. Die Kinder essen dort immer gemeinschaftlich, zusammen mit einer Erzieherin, an einer großen Essenstafel. Die Kinder lernen zudem den Tisch zu decken bzw. abzuräumen und sich gegenseitig Essen anzureichen. Vor jeder Mahlzeit wird ein kurzes, neutrales/ökumenisches Gebet gesprochen. Während des Mittagsessens können sich die Kinder über den bisherigen Verlauf des Tages oder den Unterricht austauschen.
Weiterhin befindet sich immer in jeder Gruppe eine Schale mit frischem Obst, welches die Kinder im weiteren Nachmittagsverlauf zu sich nehmen dürfen.
Organisatorischer und pädagogischer Rahmen der Hausaufgabenbetreuung in der OGATA:
Die Hausaufgabenzeit in der OGATA Feldmark ist von 14-15:00 Uhr festgelegt. Dabei sind die verschiedenen Jahrgangsstufen in feste Gruppen eingeteilt. Diese Gruppen werden von mindestens 2 Personen betreut, in der Regel von einer Lehrkraft, einer OGATA-Mitarbeiterin und einer FSJ-Kraft. Jedes Kind hat maximal 60 Minuten Zeit, um seine Hausaufgabe zu erledigen.
Die Erzieherinnen sorgen dafür, dass im Hausaufgabenraum eine ruhige Lernatmosphäre herrscht. Sie sorgen dafür, dass alle Kinder mit der Erledigung der entsprechenden Hausaufgabe beginnen. Dabei können die Erzieherinnen in der Regel nur notierte bzw. markierte Aufgaben nachvollziehen. In der Klasse vergessene Hefte, Bücher, Arbeitshefte etc. können nur direkt im Anschluss an den Unterricht aus den Klassenräumen geholt werden. Kinder, die trotz Ansprache nicht arbeiten bzw. die die Stillarbeit stören, müssen ihre Aufgaben zu Hause zu Ende bringen.
Die Hausaufgaben müssen generell von den Eltern zu Hause überprüft werden. So nehmen die Kinder wahr, dass sich die Eltern für das interessieren, was sie in der Schule gelernt haben. In der OGATA wird den Kindern die Gelegenheit gegeben, ihre Hausaufgaben sachgerecht und vollständig zu erledigen. Bitte bedenken Sie, dass nicht alle Aufgaben von 125 Kindern vollständig auf Richtigkeit überprüft werden können.
Zwischen den Erzieherinnen und den Klassenlehrerinnen findet ein regelmäßiger Austausch darüber statt, wie sich Kinder in der OGATA verhalten, wie sie ihre Hausaufgaben anfertigen bzw. ob und wie häufig sie sich vielleicht auch verweigern.
(aus einem Elternbrief der Schulleitung)
Lerninsel:
In dieser Gruppe arbeiten Kinder, die sich mit ihren Hausaufgaben noch sehr schwer tun, oder mehr Zeit benötigen. Hier erhalten die Kinder in einer Kleingruppe gesonderte Förderung.
Lernförderung:
Über das Bildungs- und Teilhabe-Gesetz haben Kinder die Möglichkeit, zweimal in der Woche eine spezielle Lernförderung zu erhalten. Dies wird von einer externen Fachkraft vorgenommen und die Inhalte werden mit den jeweiligen Klassenlehrern abgestimmt. Dies gilt allerdings nur für Kinder, deren Versetzung in die nächste Klasse durch mangelhafte Leistungen in den Fächern Mathematik oder Deutsch gefährdet ist.
Die Freizeitgestaltung hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, denn es haben sich neue Freizeitbereiche etabliert, die in ihrer Ausprägung von den Örtlichkeiten und Situationen, den Menschen, die sich begegnen und nicht zuletzt von den finanziellen Möglichkeit des Einzelnen bestimmt werden. Dies ist auch bei den Kindern verständlicher Weise nicht ohne Auswirkung geblieben und so wächst der Wunsch, die Freizeit ohne irgendwelche Beeinträchtigungen zu genießen. Konsumlust, Erlebnismobilität, Freiheitsgefühl und Lebensspaß beeinträchtigen Verantwortungsbereitschaft, Familienverbundenheit, Hilfsbereitschaft und Gemeinschafts-Verpflichtung. Die Ansprüche rücken so sehr in den Mittelpunkt, dass der Einzelne vor lauter Selbstachtung, Selbstfindung und Selbstgenuss in die Gefahrenzone gerät, mitmenschliche Kontakte nicht oder nicht lange halten zu können.
Die Aufarbeitung dessen ist grundlegende Aufgabe der Ganztagschule, indem über die Möglichkeit des Gemeinschaftslebens informiert und innerhalb der Gemeinschaft die Freizeit bedacht und bewusst gelebt sowie durchlebt und die Eigeninitiative erklärt und initiiert wird. In der Freizeitgestaltung geht es somit nicht nur um Erholung, Spaß und Entspannung, sondern ebenso um Konsum/Medienerziehung, Kultur/Sozialarbeit, Projektgestaltung und Anregung sowie um den Lebensstil, die Schule und die Lebensplangestaltung.
Die so genannte „freie Zeit“ in der Schule, die den Kindern noch „übrig bleibt“ für Angebote und Aktivitäten, hat in der OGATA einen hohen Stellenwert. Die Kinder sollen bei uns viele verschiedene Angebote kennenlernen, die sie für ihren weiteren Lebenslauf prägen und ihnen die verschiedensten Möglichkeiten aufzeigen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.
In unserem Ganztag gibt es feste AG´s in den Bereichen Sport, Kreativität, Musik, Werken, Hauswirtschaft, Projektarbeit. Die AG´s finden in der Regel 1x wöchentlich statt und dauern ca. 1,5-2 Stunden. Die AG´s finden entweder in einem der Gruppenräume, Nebenräumen, der Küche oder auch außerhalb z.B. in der Sporthalle statt.
Die AG´s werden von einer pädagogischen Fachkraft durchgeführt. Die Kinder müssen für die AG vorher fest angemeldet werden. Ein Kind, das zu einer AG angemeldet ist, sollte diese auch zu Ende führen. Eine AG läuft immer für einen Zeitraum von einigen Wochen und wird dann wieder neu ausgeschrieben, sodass alle Kinder die Möglichkeit haben an einer AG teilzunehmen. In einer AG können ca. 15 Kinder teilnehmen. Die jeweiligen AG’s, die gerade in der Ganztagsbetreuung angeboten werden, finden Sie auf unserem Sonnenblatt, dass in der OGATA mehrfach aushängt, und hier auf der Website.
Jedes Kind hat bei uns die Möglichkeit, an der Entscheidung über AG’s oder Projekte, die wir durchführen, mit zu entscheiden. Aber auch die Kinder, die gerade nicht an einer AG teilnehmen können, bekommen die Möglichkeit, durch Angebote ihre Freizeit zu gestalten. Hier arbeiten wir nach dem Prinzip des situationsorientierten Ansatzes, dass heißt, wir gehen auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und der Umwelteinflüsse ein.
Folgende AG’s werden zurzeit angeboten, jeweils in zwei Gruppen:
- Spiel und Spaß
- Tanzen
- Badminton und Tischtennis
- Fußball
- Eislaufen
- Kunst
Gemeinsamer Auftrag
Der offene Ganztag ist fester Bestandteil der GGS Feldmark. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung und dem Lehrerkollegium ist Basis unserer Arbeit. So nimmt die Leitung der OGATA an den regelmäßigen Dienstbesprechungen des Kollegiums ebenso teil wie an den Lehrerkonferenzen, so denn Themen bearbeitet werden, die den Ganztag betreffen. Weiterhin erfolgt ein regelmäßiger pädagogischer Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern über die Schüler/innen im Bezug auf Sozialverhalten, Arbeitsverhalten und ähnlichem.
Hilfe zur Erziehung
5-6 Kinder und Familien können in der HZE-Gruppe betreut werden. Die Kinder erhalten spezielle Förderung in der OGATA und die Familien erhalten Unterstützung durch das zuständige Jugendamt.
Um den Familien ein vielfältiges Angebot an Hilfemaßnahmen bieten zu können, lebt die Offene Ganztagschule Vernetzung in ihrem alltäglichen Handeln. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern, erweitert unser mehrebenenorientiertes Hilfesystem und unterstützt eine gezielte Planung.
Caritas – Vernetzungen und Kooperationen:
- die Jugendhilfe des Caritasverbandes mit seinen verschiedenen Diensten
- Erziehungsberatungsstelle
- Offene Ganztagsschulen
- Ludgerus Altenheim
- Fachdienst Integration und Migration
- Kurberatung
- Hauswirtschaftliche Agentur
- Beschäftigungsprojekt für langzeitarbeitslose Männer und Frauen
- Öffentliche Arbeitsgelegenheiten
- Sozialstation
- Familienzentrum Villa Konfetti
- Sozialpädagogische Gruppe in der Villa Konfetti
- Familienzentrum Sonnenblumenhaus
Externe Vernetzungen und Kooperationen:
- Sozialpädiatrisches Zentrum des Marienhospitals Wesel
- Regel und Förderschulen der Stadt Wesel / Voerde
- Schulpsychologische Beratungsstelle
- Fachbereich Jugend, Schule und Sport der Stadt Wesel
- Gesundheitsamt / Suchtberatung des Kreis Wesel
- Drogenberatungsstelle
- das Gesundheitszentrum des Marienhospitals Wesel
- Tagesklinik des Marienhospitals Wesel
- Tagesklinik des St. Vincent Hospitals
- Jugendzentrum Karo
- Familienhilfen externer Träger
- Sportverein Weseler SV
- Stadtteil Mosaik
Arbeit und gezielte Beschäftigung sind der erste und prägnanteste Kennwert eines selbst bestimmten und selbst finanzierten Lebens. Bei Verlust des Arbeitsplatzes und mit gesundheitliche Beeinträchtigungen und schlechter Basisqualifizierung ist der erste Schritt in Armut gemacht. Ohne zeitnahe Reintegration in den Arbeitsmarkt drohen den meisten Familien die klassischen Armutskreisläufe mit Verschuldung, psychischen Beeinträchtigungen, Verwahrlosungstendenzen.
Leider sind diese beschrieben Phänomene kein Einzelfall und zurecht ist in den vergangenen Jahren das Thema Kinderarmut im politischen Raum diskutiert worden. Aktuelle Zahlen sprechen von etwa 1,9 Mio. betroffenen Kindern unter 15 Jahren.
Die Offene Ganztagsschule an der GGS Feldmark spiegelt – wie viele Tageseinrichtungen für Kinder – auch diese gesellschaftliche Erscheinung wider. Natürlich gibt es auch Offene Ganztagschulen, die in gut situierter Lage scheinbar frei von Armutsindikatoren agieren können. Aber auch hier trügt der Schein. Kaum eine Kommune und Gemeinde hält noch die klassischen Obdachlosenunterkünfte der 1970er-Jahre vor. Armut wurde dezentriert und findet sich auch in gutbürgerlichen Wohnquartieren wieder. So haben auch diese Schulen ihre Familien mit besonderen sozialen Schwierigkeiten und insbesondere die Kinder mit erhöhtem erzieherischem Bedarf.
Die individuelle Basisversorgung mit einer warmen Mahlzeit, der gesunden Ernährung, die Weitergabe von Liebe und Zuneigung und die Vermittlung von tagesstrukturierenden Hilfen und Anregungen ist zu einer der elementaren Aufgaben der Offenen Ganztagsschule geworden.
Was Sie sonst noch über die Offene Ganztagsschule wissen sollten
Feste/Feiertage:
Die Feste und Feiertage des Jahres, wie Karneval, Ostern, Nikolaus, Weihnachten usw. feiern wir gemeinsam mit den Kindern. Es werden die Anlässe der Feste besprochen, Geschichten gelesen, dazu gemalt und gebastelt, dekoriert und gesungen. Es gibt ein gemeinsames Osterfrühstück, eine gemütliche Adventsfeier und vieles mehr. Aber auch das muslimische Zuckerfest wird mit den Kindern besprochen und gefeiert. So lernen sie den Sinn des Festes und gleichzeitig eine andere Religion kennen. Des Weiteren finden gemeinsame Feste mit der Schule statt.
Abschlussfest:
Für unsere Viertklässler, die uns jeweils im Sommer verlassen, gibt es zum Ende ein großes Abschiedsfest. Es wird den Kindern und ihren Familien ein tolles Programm am Nachmittag und Abend angeboten. Anschließend werden die Eltern nach Hause geschickt und die Kinder dürfen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen in der OGATA übernachten.
Geburtstage:
Natürlich wird der wichtigste Tag im Jahr eines Kindes auch in der OGATA gefeiert. Dies geschieht meistens in einem Stuhlkreis, wo die Kinder beglückwünscht werden. Schön ist es immer für die Kinder, wenn Sie den anderen Kindern eine Kleinigkeit ausgeben dürfen. Das Geburtstagskind darf sich aus unserer Wühlkiste ein kleines Geschenk aussuchen. Natürlich ist auch das Nachfeiern des Geburtstages kein Problem.
Pubertät:
Dieses sensible Thema spielt auch in der OGATA immer wieder eine Rolle, vor allem weil immer mehr Mädchen bereits zum Ende der Grundschulzeit in die Pubertät kommen. Manchen Kindern fällt es leichter, mit vertrauten Erwachsenen (z.B. Erzieherinnen) über dieses Thema zu sprechen als mit den Eltern.
Krankmeldung:
Wenn ein Kind krank ist oder aus einem anderen Grund nicht in die OGATA kommen kann, geben die Eltern telefonisch bis 8:45 Uhr Bescheid (Tel. 0281/16499080). So wird auch das Mittagessen abbestellt; eine Berechnung entfällt dann.
Notfälle:
Damit die Erzieherinnen die Eltern in Notfällen erreichen können, benötigen wir immer die aktuelle Telefon- bzw. Handynummer.
Die Arbeit der Offenen Ganztagsschule wird mit Ziel der Qualitätsüberprüfung und- Verbesserung regelmäßig evaluiert. Der Caritasverband strebt eine größtmögliche Transparenz für Nutzer, andere Einrichtungen und die Stadt Wesel an.
Instrumente der Evaluation sind:
- regelmäßige Auswertungsgespräche zwischen Schule und Träger
- kontinuierliche Anfragen an Kinder und Eltern
Indikatoren der Überprüfung:
- quantitativ: Anzahl der Schüler: Kooperation mit Partnern, Anzahl der Angebote, u.a.
- qualitativ: Konstanz des Gesamtangebotes der einzelnen Elemente Zufriedenheit der Schüler, Eltern und Lehrern; Aktivitäten der Gruppe; Verbesserung der Lernsituation und des Lernerfolges; Beteiligung der Eltern, Beteiligung der SchülerInnen, Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen und der OGATA u.a.
- Medienresonanz
Evaluation im verbandsinternen Kontext
Die pädagogische operative Ausrichtung der Offenen Ganztagsschule unterliegt einem kontinuierlichen Prozess der fachlichen Beratung und zeitnahen Entscheidung. Im fachlichen Diskurs werden die personellen und inhaltlichen Aspekte der Offenen Ganztagsschule durch die operativen Bereichsebenen zur Entscheidung vorbereitet.
Die Verantwortung für eine Einrichtung- bzw. für das positive Gelingen derselben- teilen sich alle Beteiligten. Der kontinuierliche Austausch und die Bewertung der praktischen Arbeit durch weitere fachliche Ebenen und Professionen lässt die Einrichtung wachsen. Aktuelle pädagogische Anfragen können so besser implementiert werden.
Dieses Konzept wurde von der Leiterin der OGATA Feldmark, Frau Andrea Dworatzyk, in Zusammenarbeit mit ihrem Team geschrieben und wird seitdem regelmäßig überarbeitet. Die Inhalte wurden aus den Interessen von Schule, Lehrern, Kindern, Eltern, Mitarbeitern und der Caritas entwickelt. In der Zeit der Planung wurden Dienstbesprechungen mit dem Team der OGATA geführt und weiterhin gab es regelmäßige Treffen der Teamleitung (alle Leitungen der OGATA im Kreis Wesel) und des Facharbeitskreises (Leiterinnentreffen gemeinsam mit Herrn Busch), um die verschiedenen Kernpunkte des Konzeptes aufzustellen und zu diskutieren. Dies war eine sehr große Hilfe, denn der gemeinsame Austausch hat die Erstellung des Konzeptes vereinfacht. Nicht nur während der Erarbeitungsphase spielten diese Treffen eine große Rolle, auch für unsere tägliche Arbeit sind diese Treffen von großer Bedeutung, denn der Austausch über die Möglichkeiten und Angebote der einzelnenOGATA´s kann allen eine Hilfe sein und ermöglicht eine sehr gute Zusammenarbeit aller Offenen Ganztagsschulen der Caritas. So ist z.B. auch die WM-AG entstanden, die in den Osterferien in allen Ganztagen durchgeführt wird und die es später zu einer eigenen Fußball-WM der Ganztagsschulen gegeneinander führen soll.